Jugendliche zum Start in die Berufswelt
Pascale Ineichen

Leon – Kaufmann EFZ, Schmid AG, energy solutions
Wie hast Du Dich eingelebt?
Während der ersten zwei Wochen konnte ich verschiedene Einblicke gewinnen: Am Empfang beim Entgegennehmen von Telefonaten, beim Posteingang, in der Beschaffung und der Lieferscheinkontrolle. Besonders gefallen hat mir die freundliche Aufnahme im Betrieb.
Wieso hast Du Dich gerade für diese Lehre entschieden?
Ich arbeite gerne mit dem Computer. Der Beruf des Zeichners hätte mich auch interessiert. Bei Schmid hat man mir aber auch die zeitliche Flexibilität zugestanden, mein Engagement in der U18-Fussballmannschaft von Wil mit der Lehre verbinden zu können.
Welche Informationsangebote haben Dir beim Entscheid geholfen?
Im BIZ haben wir über meine Interessen gesprochen und mögliche Berufsfelder angeschaut. Darüber hinaus habe ich wertvolle Tipps für die Bewerbung und das Auftreten während der Schnupperlehre erhalten. Entscheidend für die Wahl war das Praktikum, das ich im zehnten Schuljahr als Kaufmann bei einer Versicherung absolvieren konnte.
Was war bei der Berufswahl besonders schwierig?
Es fällt mir nicht so leicht, auf Menschen zuzugehen. Das war für die Schnupperlehre manchmal schwierig.
Was würdest Du Dir als Entscheidungshilfe zusätzlich wünschen?
Ich hätte mit von meiner Lehrperson noch mehr Beratung gewünscht, womit man beim Bewerbungsschreiben nicht nur formal, sondern vor allem auch inhaltlich punkten kann.

Leon – Kaufmann EFZ, Schmid AG, energy solutions
Mirjam und Alina – Elektronikerinnen EFZ, Baumer Electric AG
Wie habt Ihr Euch eingelebt?
Mirjam: Wir haben die erste Woche gemeinsam mit allen anderen Lernenden des ersten Lehrjahres verbracht. So konnten wir uns kennenlernen und haben eine Einführung in die Geschäftsfelder von Baumer erhalten, aber auch einen Einblick in Themen wie Arbeitssicherheit.
Alina: Wir haben in dieser Woche gemeinsam ein Mittagessen und eine Outdoor-Aktivität für die ganze Gruppe organisiert und Feedback dazu erhalten.
Wieso habt Ihr Euch für diese Lehre entschieden?
Alina: Am Anfang wusste ich nicht genau, was ich wählen soll. Ich habe viel geschnuppert, zum Beispiel auch als Köchin. Kochen möchte ich aber lieber als Hobby weiterführen. Bei Baumer schnupperte ich ebenfalls, mir gefällt die Arbeitsatmosphäre. In der Lehrwerkstatt kann man während der ersten beiden Lehrjahre verschiedene Tätigkeiten lernen und üben.
Mirjam: Mir fiel Elektronikerin im Berufswahlunterricht auf. Am Beruf gefällt mir, dass er anspruchsvoll und abwechslungsreich ist.
Welche Informationsangebote haben Euch beim Entscheid geholfen?
Mirjam: Ich habe mich mit meinen Lehrpersonen und meinen Eltern ausgetauscht und an verschiedenen Orten geschnuppert, zum Teil auch nur kurz als Orientierungs-Schnuppern. Den Beruf als Elektronikerin habe ich mir in mehreren Betrieben angeschaut.
Alina: Das Wichtigste war für mich das Schnuppern. Ich habe beispielsweise auch als Elektrikerin geschnuppert, aber die Arbeit im «kleineren» Umfeld der Elektronik hat mir besser gefallen. Baumer Electric haben wir zudem mit der Klasse besucht.
Was war bei der Berufswahl besonders schwierig?
Alina: Es kostete mich am Anfang grosse Überwindung, für die Bewerbung bei den Schnupperbetrieben anzurufen. Nicht einfach fand ich auch, mir vorzustellen, wie das Berufsleben und die Möglichkeiten nach der Lehre aussehen.
Mirjam: Es macht mir manchmal Mühe, Entscheidungen zu treffen – die vielen Optionen waren schwierig. Ich habe auch die Prüfung an die Kantonsschule bestanden, mich dann aber dagegen entschieden, da ich nicht mehr Vollzeit zur Schule gehen, sondern auch etwas Praktisches machen wollte. Nun mache ich neben der Lehre noch die Berufsmatura.
Was würdet Ihr Euch als Entscheidungshilfe zusätzlich wünschen?
Mirjam: Ein Austausch mit anderen Lernenden finde ich sinnvoll.
Alina: Informationen hatte ich genügend zur Verfügung – aber ich hätte bei Besuchen noch mehr nachfragen sollen. Sich trauen ist wichtig!

Mirjam und Alina – Elektronikerinnen EFZ, Baumer Electric AG
Timo, Logistiker EFZ, Kai, Konstrukteur EFZ, Janne, Polymechaniker EFZ, GDELS – Mowag GmbH
Wie habt Ihr Euch eingelebt?
Kai: Die Kolleginnen und Kollegen sind alle sehr freundlich. Besonders spannend war heute, dass wir eine neue Perspektive in der Konstruktion angeschaut haben.
Janne: Am Anfang ist es viel Information. Die Feil-Bohr-Übung mit Metall von heute hat mir sehr Spass gemacht.
Timo: Ich arbeite aktuell im Wareneingang. Der Umgang ist entspannt. Mir gefällt unsere Du-Kultur.
Wieso habt Ihr Euch gerade für diese Lehre entschieden?
Kai: Ich war schon als Kind interessiert an den Fahrzeugen der Mowag. In der Sekundarschule hat uns die HR-Verantwortliche der Mowag besucht und über die verschiedenen Berufe im Betrieb informiert.
Janne: Ich wusste von Anfang an, dass ich etwas Handwerkliches arbeiten möchte. Zunächst habe ich deshalb als Schreiner geschnuppert, was mir aber nicht so gefallen hat. In einer weiteren Schnupperlehre habe ich dann den Beruf des Polymechanikers kennengelernt.
Timo: Meine erste Lehre habe ich abgebrochen. Es hatte sich bald herausgestellt, dass mir das damalige Berufsfeld nicht zusagte. Im zehnten Schuljahr konnte ich dann zusätzlich vertieft schnuppern – unter anderem bei General Dynamics. Das hat mir gefallen.
Welche Informationsangebote haben Euch beim Entscheid geholfen?
Kai: In der Schule haben sich mehrere Betriebe vorgestellt. Im BIZ haben wir verschiedene Berufsfelder angeschaut. Ein Berufswahlparcours erlaubte zudem kurze Einblicke in verschiedene Unternehmen. Ich habe bei General Dynamics geschnuppert – zunächst als Polymechaniker. Dabei hatte ich auch Einblick in das Berufsfeld des Konstrukteurs, was mir besser gefallen hat.
Janne: Ich habe mich stark selbst informiert. An der Berufsmesse in Weinfelden war ich zweimal – einmal mit der Schule und einmal privat. Dort kam ich in Kontakt mit General Dynamics, worauf ich dort schnupperte.
Was war bei der Berufswahl besonders schwierig?
Timo: Sich mit 14 oder 15 Jahren bereits für einen Beruf entscheiden zu müssen, fand ich sehr schwierig. Das war zu früh für mich. Plötzlich war der Zeitdruck gross, sich entscheiden zu müssen.
Janne: Ich tue mich mit dem Entscheiden manchmal schwer. Deshalb hätte ich gerne auch in der dritten Sekundarschule noch etwas mehr Zeit für die Entscheidung gehabt. Aber eigentlich müssen die Bewerbungen für die Lehrstellen bereits Ende zweite Sekundarklasse vorliegen.
Was würdet Ihr Euch als Entscheidungshilfe zusätzlich wünschen?
Kai: Informationen hatte ich genügend und wurde auch von meinem Umfeld gut unterstützt.
Janne: Ich hätte mir in der Schule mehr Unterstützung gewünscht.

Timo, Logistiker EFZ, Kai, Konstrukteur EFZ, Janne, Polymechaniker EFZ, GDELS – Mowag GmbH